Ein Motorschaden kann plötzlich und unerwartet auftreten und führt häufig zu hohen Reparaturkosten. In einer solchen Situation stellt sich vielen Fahrzeugbesitzern die Frage: Welche Versicherung kommt für den Schaden auf? In diesem Artikel erklären wir, welche Versicherungen möglicherweise für einen Motorschaden aufkommen und wie Sie sich am besten absichern können.
1. Haftpflichtversicherung
Die Haftpflichtversicherung ist die grundlegende Versicherung, die jeder Fahrzeughalter gesetzlich abschließen muss. Sie deckt Schäden ab, die Sie mit Ihrem Fahrzeug bei anderen Verkehrsteilnehmern oder deren Eigentum verursachen. Dazu gehören sowohl Personenschäden als auch Sachschäden, die durch Ihre Schuld entstehen.
Deckt sie einen Motorschaden ab?
- Nein. Die Haftpflichtversicherung deckt keinen Motorschaden ab, der durch Verschleiß oder andere technische Probleme an Ihrem eigenen Fahrzeug entsteht. Sie kommt nur für Schäden auf, die Sie bei anderen verursachen.
2. Teilkaskoversicherung
Die Teilkaskoversicherung bietet einen erweiterten Schutz und deckt viele Schäden ab, die durch äußere Einflüsse verursacht werden, wie zum Beispiel Diebstahl, Feuer, Sturm, Hagel oder Wildunfälle. Auch Glasschäden sind in der Regel durch eine Teilkasko gedeckt.
Deckt sie einen Motorschaden ab?
- Teilweise. Die Teilkaskoversicherung übernimmt in der Regel keine Schäden, die durch den Verschleiß von Motorteilen oder durch selbst verursachte Defekte entstehen. Wenn jedoch ein Motorschaden durch äußere Einflüsse, wie beispielsweise durch einen Brand oder einen Unfallschaden, verursacht wird, kann die Teilkasko den Schaden decken.
3. Vollkaskoversicherung
Die Vollkaskoversicherung bietet einen noch umfangreicheren Schutz als die Teilkasko. Sie übernimmt nicht nur Schäden durch äußere Einflüsse (wie bei der Teilkasko), sondern auch Schäden, die durch eigenes Verschulden entstehen – also wenn Sie selbst einen Unfall verursachen oder Ihr Fahrzeug beschädigen.
Deckt sie einen Motorschaden ab?
- Ja, aber unter bestimmten Umständen. Die Vollkaskoversicherung übernimmt Schäden, die durch einen Unfall entstehen – auch wenn dieser durch Sie selbst verursacht wurde. Wenn der Motorschaden also im Zuge eines Unfalls entsteht, wird die Reparatur in der Regel von der Vollkasko übernommen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Schäden durch normale Abnutzung oder Verschleiß nicht abgedeckt sind.
4. Motorversicherung oder spezielle Zusatzversicherung
Einige Versicherungsunternehmen bieten eine speziell auf den Motor bezogene Versicherung an, die in bestimmten Fällen als Zusatz zur Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen werden kann. Diese Versicherung deckt bestimmte Schäden am Motor, wie etwa durch Materialfehler oder Defekte, die nach einer bestimmten Laufleistung auftreten.
Deckt sie einen Motorschaden ab?
- Ja. Eine spezielle Motorversicherung oder eine Motorzusatzversicherung kann für Schäden am Motor aufkommen, die nicht durch den normalen Verschleiß bedingt sind. Sie bietet eine zusätzliche Absicherung, falls Ihr Motor aufgrund eines Defekts repariert oder ausgetauscht werden muss.
5. Garantie und Herstellergarantie
Wenn Ihr Auto noch unter der Herstellergarantie steht, kann diese ebenfalls für bestimmte Motorschäden aufkommen, die nicht auf eigenen Verschleiß oder Missbrauch zurückzuführen sind. Viele Fahrzeuge haben eine Garantie von mehreren Jahren, die auch Motorschäden abdecken kann.
Deckt sie einen Motorschaden ab?
- Ja, wenn der Schaden unter die Garantie fällt. Wenn der Schaden durch einen Materialfehler oder ein Herstellungsproblem verursacht wurde, übernimmt in der Regel die Garantie die Reparaturkosten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Schäden aufgrund unsachgemäßer Nutzung oder fehlender Wartung nicht abgedeckt sind.
6. Mobilitätsgarantie und Pannenhilfe
Viele Autohersteller oder Versicherer bieten zusätzlich eine Mobilitätsgarantie an, die im Falle einer Panne oder eines Motorschadens Pannenhilfe oder sogar den Abschleppdienst übernimmt.
Deckt sie einen Motorschaden ab?
- Nein, nicht die Reparatur. Die Mobilitätsgarantie übernimmt keine Reparaturkosten für den Motorschaden selbst, bietet aber Unterstützung im Falle einer Panne, indem sie beispielsweise das Auto abschleppt oder einen Leihwagen zur Verfügung stellt.
Wichtige Hinweise zur Versicherung im Fall eines Motorschadens
- Wartungspflichten beachten: Wenn der Schaden auf Vernachlässigung der Wartung oder auf unsachgemäßer Nutzung beruht, wird die Versicherung in der Regel nicht für die Reparaturkosten aufkommen. Es ist daher wichtig, die regelmäßigen Wartungsintervalle einzuhalten und das Fahrzeug sachgemäß zu pflegen.
- Selbstbeteiligung: Bei vielen Versicherungen muss der Fahrzeughalter im Falle eines Schadens eine Selbstbeteiligung leisten. Informieren Sie sich im Vorfeld, welche Beträge an Selbstbeteiligung anfallen und ob diese den Aufwand der Reparatur rechtfertigen.
- Deckungserweiterung prüfen: Wenn Sie in Zukunft sicherstellen möchten, dass auch Motorschäden abgedeckt sind, prüfen Sie die Möglichkeit, eine Motorzusatzversicherung oder eine erweiterte Garantie abzuschließen.
Fazit
Der Motorschaden ist ein teures und stressiges Problem, das nicht immer vollständig durch eine Versicherung gedeckt wird. Die Haftpflichtversicherung kommt nicht für den Schaden an Ihrem eigenen Fahrzeug auf, während die Teil- und Vollkaskoversicherung in bestimmten Fällen nur bedingt oder nach einem Unfall einspringt. Eine spezielle Motorversicherung oder eine erweiterte Garantie kann jedoch zusätzliche Sicherheit bieten. Es lohnt sich, die verschiedenen Optionen genau zu prüfen und gegebenenfalls eine Versicherung zu wählen, die bestmöglich auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.